Tiroler Wohnbedarfsstudie bestätigt ALI Stimmverhalten

Onay: Spekulativer Leerstand muss durch Widmungspolitik gebremst werden.

Eine Besonderheit der vergangenen Gemeinderatsperiode war das auffällige Stimmverhalten der Alternativen Liste (ALi), die meist als einzige Fraktion gegen freifinanzierte Wohnbauprojekte stimmte. Nach Veröffentlichung der Tiroler Wohnbedarfsstudie wird nun klar, dass sich die Wohnungsfrage nicht durch Bauen, Bauen und noch mehr Bauen lösen lässt. 

Über 77 000 Wohnungen in Tirol ohne Hauptwohnsitzmeldung sprechen eine deutliche Sprache. Den neu hinzugekommenen ca. 27 500 Hauptwohnsitzmeldungen stehen von 2014 bis 2023 fast genau so viele neue Wohnungen (ca. 26 500) ohne Hauptwohnsitz gegenüber. Damit besteht nur Bedarf für die Hälfte des Zubaus. An leistbarem Wohnraum mangelt es jedoch dennoch weiterhin. Dazu ALi-Wohnbausprecher Roland Steixner: “Die Politik ist der Baulobby auf den Leim gegangen und hat es zugelassen, dass jahrelang am Bedarf vorbeigebaut wird. Jetzt ist es notwendig, aus den gewonnenen Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechend klare Kante gegen spekulativen Wohnbau zu zeigen, und zwar bereits bei den Widmungen,” so Steixner.

GR Mesut Onay (ALi) sieht in Innsbruck ausreichend Wohnraum, nur befinde sich dieser in den Fängen des spekulativen Leerstands. „Die Daten des Leerstandsmonitorings belegen, dass der Leerstand in erster Linie im privaten bzw. betrieblichen Wohnbaubereich auftritt,“ so GR Onay, der von der Stadtregierung in dieser Periode ein Umdenken fordert, „Immerhin gab es bisher im Gemeinderat oft genug breite Mehrheiten für spekulativen Wohnbau. Daran ändert sich hoffentlich schnellstens etwas,“ so Onay abschließend.