Dringender ANTRAG – „Safer Clubbing“ und Interventionsteams

Der Gemeinderat möge beschließen:

Der Bürgermeister wird beauftragt, unter Einbindung von relevanten Interessengruppen ein zeitgemäßes Sicherheits- und Sauberkeitskonzept für das Innsbrucker Nachtleben nach Schweizer Vorbild zu prüfen und dem Gemeinderat ein entsprechend auf die Stadt Innsbruck angepasstes Umsetzungskonzept zur Beschlussfassung vorzulegen.

Begründung:

In unserem westlichen Nachbarland haben sich gemäß einer Evaluierung des Schweizer Städtebundes besonders das Konzept des Safer Clubbings sowie der Einsatz von Interventionsteams bewährt. Die Tourismus-, Kultur- und Universitätsstadt Innsbruck verfügt über ein großes Angebot an Clubs, Bars und Kulturbetrieben, deren Angebot das Innsbrucker Nachtleben bereichern. Schon seit Jahren leiden allerdings bestimmte innerstädtische Ausgehzonen unter einem unzureichenden Image hinsichtlich Ausgehsicherheit und Sauberkeit. Gefragt ist daher ein ganzheitliches, fortschrittliches Konzept, das die Interessen von Gästen, Betrieben und der Öffentlichkeit gleichermaßen berücksichtigt. Ein solches Konzept soll gemeinsam mit den Behörden, Gastronomie, Clubs, Anrainer:innen und der Exekutive Ziele und Maßnahmen festlegen, wie in den innerstädtischen Ausgehzonen Sicherheit und Sauberkeit gewährleistet werden kann.

In erster Linie sollte sich Innsbruck dabei an bewährten Modellen wie dem Safer Clubbing sowie dem Einsatz von Interventionsteams nach Schweizer Vorbild orientieren:

  • Safer Clubbing beinhaltet ein Gütesiegel für Bars, Clubs und Eventlocations mit hohen Qualitätsstandards, die ihre Mitverantwortung wahrnehmen und die Anliegen der Sicherheit und Sauberkeit durch Prävention unterstützen. Die betreffenden Betriebe erfüllen die Anforderungen, indem sie beispielsweise ihr Personal in Gewaltprävention schulen, eigenes Sicherheitspersonal anstellen oder ein städtisches Interventionsteam unterstützen. In der Schweiz wird das Gütesiegel von einem Verein vergeben; in Innsbruck könnte die Stadt Innsbruck für die Vergabe verantwortlich sein, bzw. mit der Club Commission zusammenarbeiten. Zwischen Safer-Clubbing-Lokalbetrieben und den zuständigen Behörden soll zudem ein regelmäßiger Austausch zur Verbesserung und Evaluierung der gesetzten Maßnahmen stattfinden -– beispielsweise in Form eines Runden Tisches.
  • Die Stadt Innsbruck organisiert interdisziplinär arbeitende Interventionsteams. Diese setzen sich aus aufsuchender Sozialarbeit (Streetwork) und Sicherheitspersonal zusammen, die entsprechend auf Kommunikation und Deeskalation geschult sind. Die Aufgabe dieser Interventionsteams ist es, Präsenz in den Ausgehzonen zu zeigen, deeskalierend aufzutreten und Ansprechpartner für Gäste, Betriebe, Anrainer:innen und Exekutive zu sein. Die Teams tragen damit zu einer Deanonymisierung bei und schaffen eine Vertrauensbasis, zumal sie mit der Klientel bestimmter Bereiche der Ausgehzonen im Laufe der Zeit sehr gut vertraut werden. Im Anlassfall arbeiten Interventionsteams notfalls eng mit der Polizei zusammen.
  • Die Stadt fördert außerdem Maßnahmen zur Gewaltprävention: so etwa durch Plakatkampagnen, Aufklärungsarbeit an Schulen, Videospots im Kinovorprogramm, Vorträge, künstlerische Aktionen gegen Gewalt, etc. Bedeckungsvorschlag: Wirtschaftsförderung bzw. Nachtragskredit

Quellen: