„Wir setzen uns weiter mit allen Mitteln für Housing First und bezahlbares Wohnen ein“, erklärt Gemeinderat Mesut Onay.
Der grüne Bürgermeister Georg Willi sicherte noch im vergangenen Frühling zu, sich mit allen Mitteln für eine ganzjährige Notschlafstelle einzusetzen. Mittlerweile hat sich sein Aufmerksamkeitsfokus darauf gerichtet, Investoren für ein 5-Sterne-Hotel in Innsbruck zu finden. Unterdessen verbringt die grüne Soziallandesrätin Gabi Fischer ihre Amtszeit mit Evaluierungen und lässt medial verlauten, dass Obdachlose im Sommer doch ohnehin gern im Freien schlafen würden. Es sei also keine Dringlichkeit für eine ganzjährige Notschlafstelle in Innsbruck gegeben.
„Jedes Frühjahr, wenn die Winternotschlafstellen schließen, werden aufs Neue gut 100 Menschen wieder auf die Straße gesetzt. Es ist schlichtweg eine Verhöhnung dieser Menschen, wenn man behauptet, sie würden in der warmen Jahreszeit gerne im Freien schlafen. Ohne Strom, ohne Sanitäranlagen und ohne ein Dach über dem Kopf, das vor Hitze, Regen und Hagel schützt!“, bemängelt Gemeinderat Mesut Onay (ALI) und spart auch nicht mit Kritik an der Soziallandesrätin und am Innsbrucker Bürgermeister. „Georg Willi ist der Bürgermeister einer Verbotsstadt, in der das Schlafen im Freien in der Innenstadt nach wie vor mit hohen Strafen geahndet wird. Auf der anderen Seite lesen wir von der grünen Soziallandesrätin, dass Obdachlose doch gerne draußen schlafen. Es scheint, als ob die grüne Sozialpolitik derzeit in einen massiven Interessenskonflikt verstrickt ist, daher wurde trotz aller Lippenbekenntnisse noch immer keine ganzjährige Notschlafstellenlösung gefunden, obwohl es die entsprechenden positiven Anträge auf Stadt- und Landesebene schon lange gibt!“
Die Alternative Liste Innsbruck wird daher weiter dafür kämpfen, dass das Wohnen in Innsbruck wieder bezahlbar und eine Housing-First-Strategie auch endlich umgesetzt wird. Darüber hinaus ist es unumgänglich, dass endlich das Versprechen einer ganzjährigen, für Bedürftige kostenlosen Notschlafstelle umgesetzt wird, in der die Menschen auch eine medizinische Versorgung und eine sozialarbeiterische Beratung erhalten.