Vorgestern ist die Traglufthalle in Hall i.T. aufgrund eines leeren Dieselaggregates in sich zusammengebrochen. Gottseidank war die Halle leer. Es ist auch nicht das erste Mal, dass eine solche Traglufthalle zusammenbrach. Bereits im Dezember 2015 ist die Traglufthalle Neubiberg in Deutschland aufgrund einer defekten Heizung und infolge eines Gasalarmes in sich zusammengeklappt und zwar bei vollem Betrieb. Es gab damals glücklicherweise keine Verletzten unter den 240 darin untergebrachten Flüchtlingen. Diese Zwischenfälle bestätigen einmal mehr, dass solche Traglufthallen nicht zur Unterbringung von Menschen geeignet sind.
Die Plattform Bleiberecht kritisierte die Traglufthallen, die von der damaligen grünen Soziallandesrätin Christine Baur zur Flüchtlingsunterbringung in Tirol angeschafft wurden, bereits im Frühjahr 2016, nachdem viele Mitarbeiter der Tiroler Sozialen Dienste durch das schlechte Raumklima in der Traglufthalle erkrankten und auch die Gesundheit der geflüchteten Menschen in höchster Gefahr war. Die Bloggerin Susanne Meier führte ihre Kritik im Provinnsbruck-Blog noch genauer aus und verwies auch darauf, dass sogar der Hersteller selbst die Hallen nicht als geeignet für Wohnquartiere einschätzt. Sie stellen lediglich eine temporäre Überdachung für Sportevents dar.
ALI-Gemeinderat Mesut Onay war ebenfalls schon immer ein Kritiker der Traglufthallen als Unterkunft für Geflüchtete, denn diese Hallen sind kein geeignetetes Wohnumfeld für Menschen.
Immer wieder gibt es Politiker, die sich dafür stark gemacht haben, die leerstehenden Traglufthallen für die Unterbringung von Obdachlosen zu nutzen, so etwa auch die Impuls-Landtagsabgeordnete Maria Zwölfer im Oktober 2016. Auch aus der Richtung der Freiheitlichen, die zwar gegen die Anschaffung der Hallen waren, wurden immer wieder Rufe laut, dass leerstehende Flüchtlingsquartiere, wie etwa auch Traglufthallen, doch als Notunterkünfte für Obdachlose verwendet werden könnten.
Es bleibt zu hoffen, dass diese zusammengesackte Halle nun wirklich so rasch als möglich abgebaut wird. Die Anschaffung der Traglufthallen war ein kostspieliger, absolut unnötiger Schuss in den Ofen. So etwas wiederholt sich hoffentlich auch nie mehr.
Autorin: Irene Labner