Alternative Liste beantragt Änderung der Vergabe- und Vormerkrichtlinien für Stadtwohnungen
Bereits in der Vergangenheit hatte die Alternative Liste (ALi) mit zahlreichen Aktionen auf die Wichtigkeit von bezahlbarem Wohnen hingewiesen. Viel zu wenig Gehör in der Wohnendebatte finden jedoch die unterschiedlichen Facetten von Wohnungslosigkeit abseits von gängigen Klischeebildern. Frauen, Kinder, Jugendliche – sie alle sind potenziell von Wohnungslosigkeit betroffen, wenn auch häufig nur verdeckt. “Unser Ziel ist es daher, die Wohnendebatte zurück auf die Tagesordnung zu bringen und dabei jene Bereiche offen anzusprechen, die sonst im Verborgenen liegen”, so GR Mesut Onay (ALi) .
Denn wo keine Debatte stattfinde, gebe es auch zu wenig dringend benötigter Unterstützungsangebote. So zeigte sich Onay etwa bestürzt über die jüngsten Berichte von Frauen- und Jugendhilfeeinrichtungen. Demnach seien übers Jahr verteilt 300 Frauen und 80 Kinder wohnungslos gemeldet, davon aktuell im November 161 Frauen mit rund 45 Kindern. Jugendliche landen mitunter mit ihrem 18. Geburtstag auf der Straße, weil sie keinen frühzeitigen Antrag auf eine Stadtwohnung stellen können und die Zeit in Jugendhilfeeinrichtungen nicht als Wartezeit anerkannt wird. “Derartige Lücken im System müssen klar erkannt und behoben werden. Es braucht außerdem eine klare Prioritätensetzung in der Vergabe von Stadtwohnungen. Als ALi haben wir deshalb nicht nur unsere Themenauswahl für die Aktuelle Stunde diesen Missständen gewidmet, sondern werden auch laufend Anträge zur Anpassung der Vergabe- sowie Vormerkrichtlinien für Stadtwohnungen einbringen”, erklärt Onay abschließend.