Die Sondersitzung zum Finanzdebakel neue Patscherkofelbahn am 18.7. geriet zu einem Lehrstück für simuliertes Demokratiegehabe und kollektive Verantwortungslosigkeit der Mandatsträger. Wohlgemerkt derjenigen, die den Budgetaufstockungen im Verlauf der holprigen Errichtung immer wieder zugestimmt haben. Was dem Volk längst klar war, wollten die politisch Verantwortlichen wegen angeblich fehlender Informationen so gar nicht bemerkt haben: dass das Unternehmen gänzlich aus dem Ruder laufen würde.
Offensichtlich wurde in der von unprofessioneller Vorsitzführung geprägten Sitzung (sie strotzte nur so vor enervierenden Wiederholungen), dass die Planung und Abwicklung des Projekts äußerst mangelhaft waren (auch schon längst bekannt), allerdings zur Frage der politischen Verantwortung wollte man tunlichst nicht vorstoßen. Nur kein Tribunal! Das würde die Regenbogenkoalition, die heute wie damals wie Me(h)ltau über Innsbruck liegt, ein wenig ins Schlingern bringen. Keine Protokolle zu den das Projekt begleitenden Montagsrunden (CCC – Cappuccino und Croissant bei Christine), angeblich kein ausreichender Informationsfluss zwischen Geschäftsführung und Politikern, aber großer Zeitdruck, wollten die Frau Bürgermeisterin und ihre Helfershelfer für die Gemeinderatswahl ja was vorzuweisen haben. Kostentreiber die Hochbauten, die überdimensionierten Tal- und Bergstation, für die ein fragwürdiger Architektenwettbewerb durchgeführt wurde, um die Bauten dann als im Alpenraum gängige Meterware auszuführen. Diese Sitzung hat deutlich gezeigt, was uns die derzeit politisch Verantwortlichen in dieser Stadt weiterhin bescheren werden: Hybris und eine sehr ausgeprägte Sesselklebermentalität. Besonders schäbig: das Verhalten der neuen ÖVP-Führung, die Verantwortung für das Debakel an die ausführende Ebene weitergeben zu wollen. Die Entscheidungsträger sitzen das aus!
Gastautorin: Martina Alfreider