Mit deutlicher Kritik reagiert die Alternative Liste auf das Vorgehen der Stadtregierung, die Junge Talstation aufzulösen. Damit verliere die Stadt nicht nur ein erfolgreiches, selbstverwaltetes Jugendprojekt – sondern auch einen dringend benötigten sozialen Raum für junge Menschen. Den einstimmig beschlossenen Gemeinderatsantrag zur Erhaltung und Weiterführung des Projekts habe der Bürgermeister umzusetzen.
Die Junge Talstation war über Jahre hinweg ein Ort der Begegnung, Kreativität und der Jugendkulturen. Jugendliche konnten hier ohne Konsumzwang eigene Ideen umsetzen, Veranstaltungen organisieren und Verantwortung übernehmen. Es war ein gelebtes Beispiel dafür, wie Selbstverwaltung und Vertrauen junge Menschen stärken und gesellschaftliche Teilhabe fördern können. „Gerade in einer Zeit, in der die psychische Gesundheit von Jugendlichen immer stärker unter Druck steht, ist es völlig unverständlich, einen derart wichtigen Freiraum aufzulösen“, erklärt ALi-Gemeinderätin Evi Kofler.
„Was in der Jungen Talstation aufgebaut wurde, lässt sich nicht in Geld messen. Wer jungen Menschen Räume nimmt, nimmt ihnen Perspektiven. Eine Stadt, die ernsthaft an einer lebendigen und solidarischen Zukunft interessiert ist, muss Jugend stärken – nicht verdrängen“, so Kofler. Die Stadtregierung sei angehalten die Räumung sofort zu stoppen und eine Zukunftsperspektive zuzulasssen.
Gemeinderatsbeschluss negiert
Gemeinderätin Evi Kofler findet auch zum Vorgehen der Stadtführung deutliche Worte: „Seit Januar gibt es einen aufrechten Gemeinderatsbeschluss zur Talstation. Bis heute wurden vom Bürgermeister dazu weder Stellungnahmen der Ämter eingeholt, noch liegen konkrete Nutzungsmöglichkeiten oder Kostenrahmen vor. Stattdessen wird mit dem „Bogen 40“ ein Raum der nach einem anderen Gemeinderatsbeschluss schon längst an „Start-ups“ vermietet sein müsste, als „Jugendzimmer“ angeboten. Ein derartiges Vorgehen ist für eine Landeshauptstadt unwürdig,“ so Kofler.
Die Alternative Liste fordert die Stadtregierung auf, die Entscheidung dringend zu überdenken, die Räumung zu stoppen und die Gemeinderatsbeschlüsse umzusetzen. Die Talstation in den jahrelangen Leerstand zu verabschieden, könne nicht die Zukunftsperspektive der Stadtführung sein.
